Ich geh‘ spazieren… bin in der Nähe.

stand am Ende eines schwierigen Tages auf dem Display

das änderte wenig am vorangegangenen hob aber

beide Füße vertrieb Schmerzen heitere flügelige Zartheit

verließ die raffiniert gewählten Verstecke drang

zwischen Betonblöcke die Straßenlampen überragen

allen Lärm sogen die Gullies fort

Eine

diese Frau hörte zu, hatte ihre Umgebung betrachtet,

ohne Eile, blickte in sich hinein, sagte dann leise ja

oder das krieg ich hin, der Blick beglaubigte es, ihre

Gedanken blieben verborgen, von den zwei Arten

der Eigenliebe, war die echte ihre, jene die nicht lärmt,

nicht ständig erneuert werden muß, Zweifel gab es,

jedoch kein Genuß am Zweifel, ein Fleck auf der Hose

machte sie kaum nervös, sie brachte es fertig ihr Haar

zwei Tage lang nicht zu waschen, wir stiegen hinauf

zur Aussicht, sie blickte selber Grashalm

undurchdringlich zum Himmel liebevoll zum Tal

70/30

Der Rasentraktor guillotinierte Ende Februar erste Blüten,
sorgte für gleiche Höhe, für nur eine Farbe. Und abends
warf die enorme Bildschirmdiagonale
Angst in die guten Stuben.

Pro Braunkohle-Mietmäuler drangen in die Presse, zogen
schwermütigen Bogen übers Cello Vergangenheit, heulend
von Hölle und Weltende…

Dreißig Menschen warfen ihre beste Hose, ihr edelstes Hemd
über, liefen damit in den Sumpf, versanken aufrecht, bis der
luftlose Morast über ihren Häuptern zusammenschlug.

Dreißig Menschen im besten Hemd, in ihrer guten Hose,
Rabattkarten in den Hosentaschen, öffneten die Augen
im Morast und sahen schwarz.

Allein nun hämmert der Rasentraktor über den gepflasterten
Hof, noch immer Vollzug meldend. Schweigen unterm
Carport zwei Autos, Pupillen und Zylinder unbewegt.
Benutzte Handtücher im Bad mit den zwei Waschbecken.

Vor guter Laune berstende, muntere Sprecher der
Privatradios unterbrechen Kirmesschlagertechno,
nennen Trockenheit schönes Wetter.

Dreißig Menschen, wollen ihr Dasein für immer ohne
Sauerstoff zubringen. Siebzig möchten atmen, sich
über etwas freuen, täglich.
Siebzig-dreißig, seltsame Schaukel.

Im Fluge

Mir legte das Alleinsein

Seile um die Knöchel,

Steine an den Seilenden,

Zog die Knoten fest

Tag für Tag

Dann warf es die Steine

Alle zugleich

Hoch über die weite See

So fliege ich fliege

Segle

Schaue

Überall Hochwasser

Überall Dürre

Die Geldmaschine

Die Geldmaschine

beschenkt Leute, die längst genug und
zuviel haben. Das ist ihre einzige Aufgabe.

Sie wohnt in einem Haus ohne Adresse.
Drin ein Kopf ohne Gehör.

Die Schlichten, die Rassisten der Welt
brüllen seit vier Jahren lauter als zuvor.

Ihr Respekt vor der Geldmaschine ist so enorm,
daß sie Ersatzgegner fanden.

Gebildete, Demokraten und Menschenfreunde
schimpfen auf die Schlichten, die Besorgten.

Auf die Rassisten und künftigen Mörder.
Aus dem selben Grund:

Sie finden kein Wort für die Geldmaschine.
System? Bankenirrsinn? Lobbyismus-Geschwür?

Die Geldmaschine verteilt auf viele Leiber
zeigt sich einsichtig, doppelbödig, kichert, lobt.

Lobt Tüchtigkeit. Professoren steuern
Statistiken bei. In ihre offenen, alten Münder

fallen Drittmittel-Erdnüsse. „Erkenntnisse“ hetzen
Mittelschicht und Unterschicht aufeinander

bald Scherben auf der Grundstücksbegrenzung
und Kameras, Kameras, rote Schalter

Bewegungsmelder melden Wind und Spatzen
Jeder kann es schaffen, doch Münzautomaten

und selbstreinigende Klobrillen vertrieben
die Klofrau. Das ist nicht die Geldmaschine,

das ist Technik. Doch Entscheidungen treffen
immer noch Menschen. Keiner ist schuld,

die Geldmaschine erhob sich wie ein Metall
aus der Erde, in nebliger Nacht, Anfang Januar.

dennoch sind die am schlimmsten, die all das
verlogene Faul und Fleißig nachplappern
ohne dafür Geld zu kriegen.