Im Bartenwal

Sohn rief Fünf Uhr dreiundzwanzig: Papa, ich bin wach. Papa erkannte am Tonfall, daß es zutraf und die Chancen auf unüberlegten Ausruf im Traum eher schlecht standen. Ich bin wach bedeutete: wir stehen auf. Gleich. Seine klare Stirn ein weißes Segel einer vorangegangenen Welt und soviel Heute wie nur möglich. Seine Stirn kreideweiß und vergnügt.

Um wach liegenbleiben zu können, beginnt Vater ein erprobtes Spiel, sind beide Meeresbewohner, Sohn rollt sich in die Decke und fragt: Bin ich jetzt im Magen? – Ja. – Komm ich da wieder raus? – Nein. – Werde ich schon verdaut? – Ja. Doch ein Bartenwal bläst Unmengen Wasser wieder hinaus und Sohn weiß diesen Weg zu nutzen: Ich bin draussen, guck doch! – Gut.

Sechs Uhr zwanzig Aufstehen. Vater wäscht sich das Gesicht und die Stille verwundert ihn. Es ist so still. Wo ist der kleine Mann, wo ist er um Himmelswillen hin? Diese Stille… Er geht zur Treppe, die Sohn eine Milchpackung in der Hand hinaufsteigt: Für deinen Kaffee, Papa.

Maiwind

geht umher läßt sich fallen

wogt auf den Köpfen des Korns

drückt sie vergnügt nieder zieht sie

empor trocknet sie neidet ihnen die Farbe

zehn Kilometer darüber

Kriegsgerät

das hilft und zerstört

am Boden das Feld im Wind Halme

neigen heben sich bei erstbester Gelegenheit

eh nicht alle durcheinander reden

ihr Grannen